Mit Selbstbewusstsein in die unbeschwerte Leichtigkeit des eigenen Wesens. Den Sprung in das seichte Wasser der vergessenen Tiefe wagen, in die wissbegierige Fülle des so lang vergessenen Selbst. Sich dabei findend, erregt von den zahlreichen Nuancen die so lange im Verborgenden lagen. Langsam erwachend aus dem Schlaf der alles bestimmenden rationalen Vernunft. Das Grau verdrängend, beginnen nun eine Gänze von Farben das desolate Dasein zu bedecken. Ein Hauch von Möglichkeit von Hoffnung und solch zarter Vorfreude auf etwas Unbestimmtes bahnen sich in die kleinsten Spalten aller Windungen des Materiellen. Jede Berührung gezeichnet von liebevoller Fürsorge, die Begründung des nicht nachvollziehbaren Treibens des Lebens. Sprunghaft und hitzig umspringt es einen, plötzlich naiv und tollkühn erheben wir uns aus der erdrückenden Sorge, der verdrängenden Angst. Mutig stehst du auf, erhebst dich vom Boden der Ahnungslosen und steigst auf zu den Spähern der sich selbst bewussten. Denn etwas in dir drin bewegt dich, bewegt die Dinge um dich herum, schenkt ihnen Bedeutung und verhilft ihnen zu etwas Großem. Du schaust in das gleissende Licht der Sonne und fühlst den Ursprung aus welchen du erschaffen wurdest. Organisches Wachstum aus Allem und Nichts und der Kraft und ihrer Wandlung. Eine werdende Vergänglichkeit, ein stetig erblühendes Sprießen. Seicht umschlingt es, nährt dich. Gewährt dir den Halt den du brauchst um an etwas zu glauben das du nicht verstehst. Es ist egal an welchen Punkt der endlos folgenden Reihe du dich befindest, ob ein Metazustand oder das Endglied der absoluten Wahrheit. Das alles bist du und du bist die Gesamtheit. Es gilt nicht ergründet zu werden, keine blaue oder rote Pille, die unendlichen Weiten entspringen der eins und der null und beides entspricht dem Kern des vermeintlichen Daseins des eigenen Ich’s und deinem so unbequemen Geist. Gespalten von außen, geeint von innen. Immer gewillt den Zusammenhang zu entschlüsseln ihn begreiflich zu machen, das etwas in unseren Köpfen zu rechtfertigen von dem es das einzige ist, das nicht jener so lang gerechtfertigten Rationalität des Geistes entspricht. So lange schon tragen wir das Geheimnis in uns, von welchem wir immer meinten danach auf der Suche sein zu müssen. Durchforsteten Wälder, Flüsse und Seen, um uns selbst begreiflich zu machen in welchem Maße wir dem Ganzen doch entspringen, ihn gebären und aus ihm hervorgehen. Es ist die Melodie des Herzens, welches im Zyklus der Beständigkeit immer wieder zerberstet und heilt. Kein Zufall keine Symphonie, nur beständige unverrückbare Ruhe. Innige Besinnung und flackernde Leidenschaft einer sich entfaltenden Seele. Alles entspricht der Konposition einer einzigen Tatsache. Einer fundamentalen Komposition der Unverwundbarkeit, gefunden in dem Flügelschlag eines Schmetterlings, in dem erblühen einer Knospe, in dem Momentum einer herannahenden Welle auf offenem Meer. In Einheit mit dem Rhythmus der Zeit, dem Bestand des Allseits. Wie konnten wir das nur vergessen ? So lange verdrängend, noch immer vergrabend. So unausgefüllt und leer erscheint uns diese Daseinsform der fortschreitenden Optimierung. Dabei verhält es sich mit uns wie mit Farbtupfern auf einem Blatt Papier, leicht versonnen und unvorhersehbar. So wunderschön und zugleich kaum fassbar. So ersehnt und doch so erratisch ohne Sinn erscheinen wir auf der Reinheit des uns unterliegenden Untergrundes. Wir erfüllen ihn mit Farbe, wir sind die Anstrengungen seiner selbst. Alles in uns zährt sich nach dieser vergeblichen Bemühung nach Vollkommenheit, dabei sind wir die Vollendung selbst. Also wovor Angst haben im Panoptikum der Teilbarkeiten. Wertvoll und strukturell, intim und entartet sind wir das schönste Klangbild, die ergreifendste Farbgebung, das innigste Schauspiel der Natur. Von der Natur geschaffen um sich selbst zu begreifen. Beflügelt von den drei Silben der Leich|tig|keit.
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Die Monade der Moderne
Leben tagein, tagaus. Immer zu und ständig. Vorwärts rennend im Hamsterrad, dabei ermüdend und doch so daran gewöhnt. Denn es gibt einem Sicherheit, Beständigkeit. Alles in geordneten Bahnen verlaufend, fällt einem das Sein plötzlich leichter. Man weiß genau was einen erwartet. Manchmal erschwert ist die Motivation zur nächsten Umdrehung, aber im Endeffekt führt eben diese Beständigkeit doch zu mehr Akzeptanz, mehr Zustimmung für das sich wiederholende zyklisch drehende Rad. Lieber das Bekannte wiederholen, als auch nur ein einziges Mal richtig leben, nur ein Mal das Unbekannte spüren zu müssen. Jede Unsicherheit, jedes Stück unbekanntes Land bleibt gefürchtet und verschwiegen, gleicht den weit entfernten Spähren des Weltalls. Ebenso unerforscht und außer Sichtweite. Lieber in Ewigkeit auf der gleichen Ebene verbleiben, als jemals Veränderung bewusst leben zu wollen. Denn Veränderung bedeutet die entschlossene Entscheidung für den Willen zum Mut. Zur Überwindung von Hemmung und Angst. Es bedeutet Zustimmung zu sich und dem eigenen Leben, ihm Auge um Auge gegenüber zu treten. All das in der Bereitschaft sein Ich zu geben und damit alles hinter sich zu lassen. Sicherheit in der Unsicherheit finden, sie begrüßen erscheint geradezu unmöglich. Gewünscht wird eine Garantie und lebenslanges Rückgaberecht für das eigene Existenz, es obliegt der neuzeitlichen Qualitätssicherung eine hohe Lebenserwartung zu gewährleisten. Dafür hingegen entwickelt sich eine neuartige und subtile Kohärenz jenen ausgeprägten Verlusts des Bezugs zu sich selbst und damit dem zum eigenen Denken. Alles unterliegt der Kontrolle, wird gesichtet und dokumentiert. Jeder, der sich dessen entzieht, entschließt sich zur Ausgrenzung seiner selbst innerhalb dieser Gesellschaft. Nonkonformismus ist unerwünscht, gefährlich und zieht unvorhersehbare Folgen mit sich. Denn die durch Systemparalyse erstarrten Menschen haben nur einen Glauben, den an Gehorsam und Folgsamkeit. Ein Volksentscheid wird dabei zum Medienevent und die eigene Stimme für die Funktionalität des Ganzen irrelevant.
Wie schaffen wir es zum autarken und mündigen Denken zurückzukehren? Und damit meine ich nicht jenes Medien begleitete und gestützte Denken, sondern ein solches welches dem transzendenten Wissen einer uns innewohnenden Substanz und Kraft entspringt die wir bei tiefer Bewusstheit jederzeit ansprechen und als Werkzeug des menschlichen Denkens nutzen können ? Ich wünsche mir wieder einen offenen Diskurs, ohne Rechtfertigung und ewigen Mehrwert sprich Profitdenken. Ich wünsche mir Lösungsansätze zugunsten des Menschen als solchen. Kein Materialismus, kein Anspruchsdenken. Dafür reines und unschuldiges Maßhalten und den nötigen Funken an Interesse für die Wahrhaftigkeit der Monaden unserer Zeit.